Expert:innen appellieren für innovative Biodiversitätspolitik

Krems/Wien, 14.1.2025: Der Österreichische Biodiversitätsrat, die Kommission für Biodiversität der Akademie der Wissenschaften, die Mykologische Gesellschaft und die Zoologisch-Botanische Gesellschaft rufen die Verhandler:innen von FPÖ und ÖVP in einem offenen Brief dazu auf, eine aktive Biodiversitäts- und Umweltpolitik in eine zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik zu integrieren.

OFFENER BRIEF

An die Parteivorsitzenden von FPÖ und ÖVP sowie an den Bundespräsidenten der Republik Österreich

Unterstützender Appell für innovative Biodiversitäts- und Umweltpolitik

der Österreichische Biodiversitätsrat, die Kommission für Biodiversität in Österreich (Biodiv-A) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, die Österreichische Mykologische Gesellschaft und die Zoologisch-Botanische Gesellschaft in Österreich unterstützen den offenen Brief für zielorientierte Innovation im nächsten Regierungsprogramm (13.1.2025, Scientists for Future). Wir rufen Sie dazu auf, neben einer innovativen Klimapolitik, auch eine aktive Biodiversitäts- und Umweltpolitik als integralen Bestandteil einer zukunftsorientierten Wirtschaftspolitik zu betreiben.  Die Berücksichtigung von Biodiversitätsaspekten ist von entscheidender Bedeutung für ausgewogene politische Abwägungsprozesse.

Spätestens seit der Veröffentlichung des globalen Sachstandsberichts des Weltbiodiversitätsrates (IPBES) im Jahr 2019  ist nicht nur fachlich versierten Wissenschafter:innen klar, dass die Welt mit Riesenschritten auf das sechste Massenaussterben zusteuert. Unbestritten ist auch, dass die Biodiversitätskrise, wie die Klimakrise, anthropogen verursacht ist. Der rapide Schwund an Arten weltweit, und vor allem in Österreich, stellt zweifellos eine zentrale Herausforderung für unsere Gesellschaft dar. Nahrungsmittelproduktion, Gesundheit, Wohlstand und Erholung der Menschen sowie der Schutz vor Naturgefahren basieren auf artenreichen Lebensgemeinschaften und Lebensräumen. Die Zerstörung von Ökosystemen und die globale Erwärmung gehen Hand in Hand. Diese zwei Faktoren bedingen einander. Beide haben ähnlich verheerende Auswirkungen auf uns Menschen, unsere Umwelt und auch auf die von uns geschaffenen Güter sowie die Wirtschaft.

Eine nähere Darlegung der wissenschaftlichen Erkenntnisse und Empfehlungen sowie Forderungen ersehen Sie in den im Anhang verlinkten Dokumenten.

Wir appellieren dringlich an Sie, sowohl Klima- als auch Biodiversitätsschutz in alle Bereiche Ihres Regierungsprogramms miteinzubeziehen.

Mit freundlichen Grüßen

die Unterzeichner:innen für die jeweiligen Institutionen und Netzwerke

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