Biodiversitätsrat fordert politische Verantwortung

Kommende Bundesregierung darf Natur und Umwelt nicht opfern

Wien (25. Februar 2025) – Am Freitag, den 28.2. präsentiert der Österreichische Biodiversitätsrat auf den Tagen der Biodiversität 2025 an der Universität für Bodenkultur das neue „Barometer der Biodiversitätspolitik in Österreich“. Die Expert:innen haben nicht nur das Jahr 2024 evaluiert, sondern auch eine Bilanz über die vergangenen 5 Jahre der auslaufenden Legislatur gezogen. Assoz.-Prof. Andreas Tribsch, Botaniker an der Universität Salzburg mahnt: „Gestartete Projekte müssen von der neuen Regierung fortgeführt werden. Natur und Gesellschaft entfalten sich nicht, wenn man ihnen die Entwicklungsgrundlagen entzieht.“

In Europa und weltweit sind die sich verschärfenden Folgen der Klima- und Biodiversitätskrise im Jahr 2024 in einem bislang ungekannten Ausmaß spür- und sichtbar geworden. Auch in Zukunft ist mit massiven negativen Folgen für die Gesellschaft zu rechnen. Im Regierungsprogramm der scheidenden Bundesregierung wurde die Notwendigkeit eines ambitionierten Biodiversitätsschutzes erkannt und mit zahlreichen Zielen im Regierungsprogramm verankert. Trotz vieler Bemühungen wurde zu wenig in die Umsetzung gebracht, um dem Biodiversitätsrückgang tatsächlich Einhalt zu gebieten. Der Österreichische Biodiversitätsrat fordert daher die Fortführung und Umsetzung der Vorhaben und sichert die Unterstützung der wissenschaftlichen Community zu.

Verbesserungen bei nur 3 von 23 Unterpunkten des Barometers

Das Barometer der Biodiversitätspolitik ist das Ergebnis von Expert:inneneinschätzungen des Österreichischen Biodiversitätsrates. Es basiert auf den 5 Kernforderungen zum Schutz der Biodiversität in Österreich, die der Rat im Jahr 2019 erarbeitet hat. Im Jahr 2024 zeichnete die Punkte „Nationaler Biodiversitätsfonds“ (1.1) sowie „EU-Abkommen (u.a. EU-Nature Restoration Law)“ (2.1) eine geringfügig positive Veränderungen im Trend aus. Nur die Ampel zu „Partizipativen Prozessen“ (3.6) sprang von Gelb auf Grün. Die Mehrheit von 20 Subforderungen des Rates konnte keine Verbesserungen, der Punkt „Biologie-Bildung in allen Ausbildungsstufen“ sogar einen Abwärtstrend verzeichnen.

Lesen Sie die aktuelle Presseinformation zur Biodiversitätspolitik in Österreich sowie das Hintergrundpapier zum Barometer 2024 inklusive 5-Jahresrückschau sowie Wege und Maßnahmen zur Lösung der Biodiversitätskrise. Die Grafik bietet eine anschauliche Übersicht des Barometers 2024 auf einer Seite.

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