Vermitteln inmitten des Klima- und Umweltnotstandes

 

Projektpartner des nachhaltigen Wohnquartiers MG22 stiften Journalismusstipendien

Wien (06.06.2024): Eine Kommission aus Mitgliedern des Österreichischen Biodiversitätsrates und des Netzwerks Klimajournalismus Österreich vergibt zwei Stipendien zu je EUR 5.000 an Journalist:innen, die sich mit diesem Thema in seiner Komplexität tiefgründig beschäftigen wollen und die Dringlichkeit des Handelns im Blick haben. Einreichungen sind bis 31. Juli möglich. Stifter sind die Projektpartner des Wohnquartiers MGG22, die M2plus und Neues Leben.

Journalistinnen und Journalisten spielen eine wichtige Rolle dabei, die Dringlichkeit der Klima- und Biodiversitätskrise zu veranschaulichen, Politiker:innen zur Rede zu stellen und positive Geschichten von bereits begonnenen Veränderungen zu erzählen. Die gestifteten Stipendien sollen die – für den grundlegenden Paradigmenwechsel der ökosozialen Transformation dringend notwendige – journalistische Arbeit fördern.

Verantwortung im Journalismus

„Wie der Europäische Gerichtshof im April dieses Jahres bestätigt hat, ist Klimaschutz ein Menschenrecht. Natürliche Entitäten und Ökosysteme werden international immer häufiger als Rechtssubjekte anerkannt,“ legt der Initiator der Stipendien, Norbert Mayr, Geschäftsführer der M2plus, dar. „Da zukunftsorientierte journalistische Arbeit das Fundament dieser ökologischen Grundwerte stärkt und diese ökosoziale Transformation einen grundlegenden Paradigmenwechsel erfordert, habe ich die Stipendien initiiert. Stifter sind die M2plus Immobilien GmbH und die Gemeinnützige Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft Neues Leben. Beide sind Projektpartner des Wohnquartier MGG22 in Wien-Stadlau, dem „Game-Changer in der Wohnbau-Energieversorgung. “[1]

Die M2plus konnte den Österreichischen Biodiversitätsrat und das Netzwerks Klimajournalismus als fachliche Beiräte für die Vergabekommission gewinnen. Zur Bekanntgabe der Stipendiaten wurde der 26. September 2024, der 5. Jahrestag des Ausrufens des Klimanotstandes durch das österreichische Parlament, gewählt. „Damals hat man der Eindämmung der Klima- und Umweltkrise höchste Priorität zuerkannt,“ so Katharina Kropshofer, Gründerin und Vorstandsmitglied des Netzwerks Klimajournalismus Österreich. „Die Forderung des Europäischen Parlaments an die Kommission, alle relevanten Gesetzes- und Haushaltsvorschläge einer Klimatauglichkeitsprüfung zu unterziehen, ist ins Leere verlaufen. Wir befinden uns weitab vom Ziel der 1,5 Grad Erwärmung. Wir haben unser Netzwerk gegründet, um mit einer klaren, angemessenen und konstruktiven journalistischen Arbeit zur Aufklärung und Motivation zum Klimaschutz beizutragen.“ Die zweite, ebenso bedrohliche Krise ist der voranschreitende Verlust der Biodiversität. Biodiversitätsrat und Assoz.-Prof. Franz Essl dazu: „Beide Krisen bedingen und verstärken einander in zunehmendem Ausmaß. Die rechtzeitige Umsetzung der selbst auferlegten Ziele in Österreich wird immer schwieriger. Anhand der Berichterstattung rund um das EU-Renaturierungsgesetz ersehen wir erneut, wie wichtig konstruktiver und faktenbasierter Journalismus in allen Medienkanälen ist.“ Beide Akteur:innen zeigen sich daher über die Stipendien sehr erfreut und hoffen auf viele Einreichungen.

Die Auswahlkriterien für interessierte Journalist:innen und alle Details zur Einreichung sind unter https://www.biodiversityaustria.at/journalismus-stipendien/ abrufbar. Einsendeschluss ist der 31. Juli 2024.

[1] IBA-Wien, 2022: https://www.iba-wien.at/projekte/projekt-detail/project/mgg22

Über den Österreichischen Biodiversitätsrat

Der Österreichische Biodiversitätsrat ist die unabhängige Stimme für Biodiversität in Österreich und übernimmt dabei die Vertretung des Netzwerks Biodiversität Österreich (300 teilnehmende Personen und Organisationen). Der Rat besteht aus 24 Forscher_innen und Expert_innen der Bereiche Biodiversität, Ökologie, Landschaftsplanung, Naturschutz, ökologische Ökonomik, Agrarökonomie und Politikwissenschaften. Im Mittelpunkt der Arbeit des ÖBDR stehen die 5 Kernforderungen zum Schutz der Biodiversität in Österreich. Weiterführende Informationen:  www.biodiversityaustria.at/biodiversitaetsrat/ 

 Über das Netzwerk Klimajournalismus

Das Netzwerk Klimajournalismus ist eine medienübergreifende Initiative. Ziel ist es, Journalist:innen und Medienschaffende, die sich mit Themen rund um Klima- und die ökologische Krise beschäftigen (wollen), zu vernetzen. Gemeinsam mit der Partnerorganisation Deutschlands wurde eine „Klimacharta“ für einen krisenfitten Journalismus im deutschsprachigen Raum geschaffen und ein „Klima-Kodex“ für eine klare, angemessene und konstruktive Klimaberichterstattung erarbeitet. Weiterführende Informationen: https://www.klimajournalismus.at

Links zu den Stiftern
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