Österreichische Wissenschaft für internationale Biodiversitätspolitik

Krems/Wien, 09.12.2024: Der Österreichische Biodiversitätsrat und das Klimaschutzministerium (BMK) stärken ihre Zusammenarbeit. Vorrangiges Ziel ist es, das Verständnis zu wissenschaftlichen Erkenntnissen im Bereich Biodiversität auf allen Ebenen der Entscheidungen zu verbessern.

Die neue nationale Schnittstelle zum Weltbiodiversitätsrat IPBES (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and EcosystemServices, https://www.ipbes.net), mit dem Namen „Biodiversity Austria – International“ (https://www.biodiversityaustria.at/international) unterstützt österreichische Wissenschafter:innen bei der Einbringung ihrer Expertisen in das internationale Gremium. Ebenso werden globale Erkenntnisse aus dem Weltbiodiversitätsrat für nationale Entscheidungsträger:innen aufbereitet.

Die Biodiversitätskrise bzw. der nach wie vor mit rasanter Geschwindigkeit voranschreitende Verlust der Artenvielfalt zählen zu den größten Herausforderungen für Wissenschaft, Gesellschaft und Politik. Es ist überaus wichtig, bestehende Wissenslücken im Bereich der Biodiversität und Ökosystemleistungen zu schließen und auf Basis wissenschaftlich fundierter Fakten wirksame Handlungsoptionen zu entwickeln. Mit dem gemeinsamen Projekt des Österreichischen Biodiversitäts-Hubs und dem Österreichischen Biodiversitätsrat wird ein wichtiger Beitrag dazu geleistet.

Biodiversity Austria – International wurde am Biodiversitäts-Hub Österreich in Krems entwickelt. Die dort beteiligte Universität Wien bzw. das zugehörige Institut für Politikwissenschaft war dabei federführend tätig. Alice Vadrot, stv. Institutsleiterin, Expertin für internationale Biodiversitätspolitik und seit sechs Jahren Mitglied im Leitungsteam des Österreichischen Biodiversitätsrates, erklärt: „Bekannt wurde IPBES vor allem durch die Veröffentlichung seines ersten globalen Sachstandsberichts im Jahr 2019[1]. Dieser zeigt, dass bereits eine Million Arten vom Aussterben bedroht sind, viele davon bereits in den nächsten Jahrzehnten. Diese und andere Fakten über den Zustand der biologischen Vielfalt und ihrer Ökosystemleistungen erarbeiten die an IPBES beteiligten Wissenschaftler:innen. Regierungen erhalten nicht nur objektive Informationen, sie verleihen ihnen durch die Beteiligung an IPBES Sitzungen politisches Gewicht.” An der Schnittstelle, die am Institut von Vadrot verortet wurde, arbeiten nun Kolleg:innen aus Umweltpolitik und Biodiversität zusammen, um den Wissenschafter:innen die internationale Zusammenarbeit zu erleichtern. Dazu zählen die Vorabinformation zu kommenden Berichten, Teilnahme an Konferenzen, Stellungnahmen und Zusammenfassungen mit spezieller Relevanz für Österreich, sowie die Beratung und Begleitung bei der Einbringung der Expertisen.

IPBES wurde im Jahr 2012 geschaffen. Österreich ist seit 2013 Mitglied. Die zentrale Aufgabe von IPBES ist es, regelmäßig Bewertungen zu Zustand und Trend der Biodiversität und der Ökosystemleistungen durchzuführen. Die Erstellung dieser Sachstandsberichte basiert auf bereits vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen. Als Autor:innen fungieren internationale Wissenschafter:innen.

Von 10. bis 16. Dezember findet in Windhoek, Namibia die 11. Plenarsitzung von IPBES (https://www.biodiversityaustria.at/international/ipbes-11-plenary-2024/) statt. Die österreichische Delegation unter Leitung des Klimaschutzministeriums wird erstmals mit aktiver Unterstützung der neuen Schnittstelle  daran teilnehmen.

[1] https://www.bmk.gv.at/themen/klima_umwelt/naturschutz/biol_vielfalt/ipbes_bericht.html

Biodiversity Austria International (auf dieser Seite)

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